Geschichte von Plasselb

Die ersten Einwohner unserer Gegend sind wahrscheinlich romanisierte Kelten gewesen. Daher ist auch der Name der Ortschaft lateinischen Ursprungs, er wird nämlich von "plana silva", das heisst "ebener Wald" abgeleitet. Allein aus dieser Ortsbezeichnung lässt sich schliessen, dass das Oberland schon vor und zu Beginn unserer Zeitrechnung ein dicht bewaldetes, unwegsames Gebiet war. Heute lässt sich feststellen, dass unser Kulturland mit der Axt dem Walde abgerungen wurde.

In geschichtlichen Urkunden begegnen wir Plasselb (seit 1445) zum erstenmal als Lehen des Rudolph von Ecublens, der den Ritter Barthélmy von Hattenberg damit belehnt hatte. Am 27. August 1291 verkaufte er dasselbe an den Bischof von Lausanne, Wilhelm von Champvent. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte das Lehen sehr oft seinen Herrn. Wir finden darunter das Cluniazenserpriorat Münchenwiler, die Herren von Korbers und Jaun, von Corpataux, von Wippingen, von Englisberg und die Familie Welga sowie Fegely. In einem Kaufbrief von 1303 wird Plasselb zur Pfarrei Rechthalten gehörend bezeichnet. Bis zum Jahre 1720 gehörte Plasselb dann zur Pfarrei Plaffeien, nachdem es seit 1519 von dieser betreut wurde. Von 1720 bis 1920 waren Gemeinde und Pfarrei dasselbe. Die Pfarrei- und Gemeindeversammlung vom 14. März 1921 entschied auf Vorschlag der Pfarrei, diese von der Gemeinde zu trennen. Dabei wurde beschlossen, die Pfarrei mit 100'000 Franken auszusteuern. Somit war die Pfarrei von der Gemeinde unabhängig.
Der Weiler Neuhaus schloss sich 1927 der Pfarrei und 1971 der Gemeinde Plasselb an. Es handelte sich um die erste Gemeindefusion im Kanton.
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